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PMS - pimp my SPD

Schlußfolgerungen


Sieht man sich die Matrix auf der Vorseite genauer an, fällt sofort die Frage nach den Verantwortlichkeiten für die Frage nach den zu geringen Renten und Einkommen auf.

Dabei lassen sich Verantwortlichkeiten den vier wesentlichen Playern relativ leicht zuordnen.
Die Player sind:
  1. der Arbeitnehmer,
  2. der Unternehmer /die Behörde oder sonstiger Wirtschaftsteilnehmer
  3. die gesellschaftlichen Erwartenshaltungen
  4. die politischen Festlegungen

Daraus ist schnell ableitbar, welche Verantwortlichkeiten nicht dem Arbeitnehmer anzulasten sind.
All diese - ich will sie als "Primärverantwortlichkeiten und -Risiken am Arbeitsmarkt" bezeichnen - müssen für den Arbeitnehmer zu einem finanziellen Ausgleich in der Rente führen.

  • So darf Arbeitslosigkeit in Folge von Entlassugnen aus Betriebsgründen kein Privatschicksal bleiben.
  • So darf Erkrankung durch den Beruf oder beruflicher Belastung nicht Privatschicksal bleiben.
  • So sollte das "Müttergeld" für Frauen, die Ihre Kinder daheim erziehen, besser in die Rentenkasse gezahlt als ausgezahlt werden
Die Liste könnte noch lange fortgesetzt werden.

Im Sinne einer modernen, solidarischen Gesellschaft
  • ist ein Rentenlastenausgleichssystem zu installieren
  • sowie die Cofinanzierung durch diejenige verpflichtend herbeizuführen,
    die einen unmittelbaren Nutzen von einer Arbeitsmarktentscheidung erwirtschaften.

Solange dies nicht erfolgt, bleibt der Arbeitnehmer der finanzpolitische Spielball der Nation.

Gleichwohl verlieren jene das Recht des sich beklagen dürfens, die aus eigener Entscheidung und der daraus erwachsenen Konsequenz keine hinreichend auskömmlichen Einkommen und Renten erwirtschaften.
Wer beispielsweise über viele Jahre hinweg schwarz als Reinigungskraft arbeitete, darf sich nicht über keine oder nur geringer Rente beschweren.

Umgekehrt muss jeder den Anspruch an die Gesellschaft formulieren und einklagen dürfen, der eine Einkommens- und Rentenminderung ohne persönliche Verantwortlichkeit hinnehmen muss.

Welche Rolle kann hier die von Hubertus Heil auf den Weg gebrachte Lebensleistungsrente spielen? Leider nur eine zweifelhafte Rolle kann ihr zugeschrieben werden.
Sie klärt nicht die Frage von Ansprüchen entlang der Verantwortlichkeiten. Und klar ausgesprochen 45 Jahre Arbeit können aber müssen kein Garant für eine auskömmliche Rente sein. Dieses wurde auf den Seiten zuvor hinreichend belegt.
Eine andere Frage und Forderung geht vielmehr damit einher:
  • Bekommt jeder eine Rente, die dem Maß seiner Verantwortung für die Erarbeitung eines ihm angemessenen Rentenstatus entspricht?
  • Ist jeder Gesellschaftsteilnehmer entlang seiner Verantwortung an der Finanzierung voll beteiligt?
  • Gilt die Festlegung, dass jedem sein Existenzminimum gesichert ist, wenn wir uns es nicht leisten wollen, Mitbürger unterhalb des Existensminimums zu dulden?

Für einen sozialen Frieden ist auch die Antwort darauf zu geben,
  • wie ein Existenzminimum vom Minimalbetrag einer erarbeiteten Altersicherung zu differenzieren wäre.

Die Lebensleistungsrente ist ein Problemlösungsansatz, eine systematische Ausarbeitung eines dringenden Handlungsbedarfes zur Anpassung des Rentensystems ist es jedenfalls leider nicht. Dennoch möge er diese "Reform" dringend umsetzen.